MEDIZINISCHES CHAOS AN DEN STANDORTEN MÖDLING & BADEN

Vom unnützen Grundkauf in Friedhofsnähe, über die Fehlentscheidung zum Neubau am alten Standort bis hin zur jüngsten Streichung der versprochenen Tiefgarage steht das gesamte Projekt unter keinem guten Stern.

Die Leidtragenden stehen jetzt schon fest: die Menschen im Bezirk Mödling

„Mit dem Herumdoktern am Krankenhaus Mödling muss endlich Schluss sein. Patienten und Personal sind zunehmend verunsichert und das Haus verliert an Ansehen in der Bevölkerung“, sorgt sich SPÖ-Nationalrat und Bezirksvorsitzender Hannes Weninger.

Dass nun auch die medizinische Versorgung ins Wanken gerät, will die Mödlinger Bezirks-SPÖ jedoch nicht kampflos hinnehmen. In einem Leitantrag zur Bezirkskonferenz wird die Verlegung der Unfallchirurgie nach Baden und die Abgabe des Kardiologie-Schwerpunktes nach Wiener Neustadt kritisiert und die Einhaltung der vereinbarten Fächeraufteilung gefordert.

„Die Ausdünnung der medizinischen Versorgung von Menschen des Spitales in Mödling kann man einfach nicht hinnehmen. Während die Verantwortlichen im Land ohne jeglichen Kommentar zur Tagesordnung übergehen!“, so Gf. Parteiobmann Alexander Handschuh.

„Das hin und her schicken von Patienten zwischen 2 Standorten und zahllose Rettungsfahrten ist eine Zumutung“, ergänzt Bürgermeister Robert Weber
Konkret will die SPÖ ein Mitspracherecht für die Gemeinden im Bezirk!
Immerhin zahlen die zwanzig Gemeinden jährlich mehr als 30 Millionen über den sogenannten NÖ Krankenanstalten-Zusammenarbeitsfonds (KRAZAF) ein, haben aber keinerlei Mitspracherecht.

„Das Land bucht den Gemeinden und Städten Monat für Monat viel Geld ab, entscheidet jedoch über die Köpfe der Betroffenen hinweg“, so Weninger, schließlich sei das Krankenhaus „eine der wichtigsten öffentlichen Einrichtungen im Bezirk“.

Obwohl die Gemeinden des Bezirks jährlich mehr als 30 Millionen Euro (!) in den „Niederösterreichischen Krankenanstalten- und Sozialfonds“ (NÖKAS) einzahlen, waren sie nie Partner bei der Planung und Entwicklung des Thermenklinikums. Vielmehr begleiten die Sorgen um die Verteilung der medizinischen Schwerpunkte das Projekt von Beginn an und scheinen sich von Entscheidung zu Entscheidung zu verstärken. Nach der Abgabe des Kardiologie-Schwerpunktes (das Herzkatheterlabor wurde seit 2005 erfolgreich in Mödling etabliert) wurde in den letzten Wochen auch die Schließung der Unfallchirurgie bekannt gegeben. Mit einer vorerst verbleibenden Vormittags-Ambulanz geht der Standort Mödling einen nächsten Schritt in Richtung Tagesklinikum.
Die SPÖ Bezirk Mödling fordert daher von Land Niederösterreich eine offene Diskussion über die weitere Entwicklung des Thermenklinikums Baden-Mödling und die Sicherstellung einer umfassenden medizinischen Versorgung am Standort Mödling, die Einhaltung der vereinbarten Fächeraufteilung und eine bestmögliche Verkehrs- und Parkinfrastruktur unter Einbindung der Gemeinden.

„Die SPÖ sieht die Entwicklung des Krankenhaus Standortes Mödling mit großer Besorgnis und fühlt sich in ihrer von Anfang an betonten Skepsis bestätigt. Anstatt einer offenen Debatte über einen optimalen Standort und einer sinnvollen Fächerverteilung wurde am Projekt immer wieder herum gedoktert. So wurde beispielsweise eine notwendige Diskussion über alternative Standorte mit zukunftsfähigen Entwicklungsmöglichkeiten und guter Verkehrsanbindung trotz entsprechenden Landtagsbeschluss nicht zugelassen. Tatsache ist, dass der Neubau am alten Standort weiterhin sowohl für Krankentransporte, als auch für selbstanreisende PatientInnen und BesucherInnen nicht optimal erreichbar ist und das Parkplatzangebot nach der Streichung der geplanten Tiefgarage für die Betroffenen äußert schwierig ist“, ist sich Sozialreferentin Doris Botjan sicher.